"Warum bin ich so mutlos? Warum bin ich so traurig? Auf Gott will ich hoffen, denn eines Tages werde ich ihn wieder loben, meinen Retter und meinen Gott." (Ps 42,6)


 

„Danke für diesen guten Morgen“ heißt es in dem bekannten Lied von Martin Gotthold Schneider. „Danke, dass ich heute Morgen aufgewacht bin. Du Gott schenkst mir Zeit, die ich füllen darf.“ Wie schön, wenn du hier einstimmen kannst an diesem Tag. Nur: Wie „ist“ dir eigentlich heute? Bist du in Dankesstimmung? Vielleicht beherrschen Dich eher ganz andere Gefühle oder Sorgen. Da liegt eine Frage auf der Hand: Was sagt die Bibel eigentlich zum Thema „Hoffnung“? Gibt es eine Möglichkeit, mit meiner Situation oder meiner Stimmung einen Weg mit Perspektive einzuschlagen, der mir den Umgang mit dem „Jetzt“ erleichtert?

 

Clematis vitalba (Maria Krafzik)

Psalm 42 liefert interessante Gedanken dazu. Da heißt es unter anderem: „Warum bin ich so mutlos? Warum bin ich so traurig? Auf Gott will ich hoffen, denn eines Tages werde ich ihn wieder loben, meinen Retter und meinen Gott“.

Auffällig hier: Ein gläubiger Mensch spricht diese Worte. Niemand, der Gott nicht kennt. „Mein Retter und mein Gott“ heißt es in der Anrede. Auch ein Gläubiger kennt Phasen der Mutlosigkeit. Der Unterschied zum Nicht-Gläubigen: Die Hoffnung ist real. „Eines Tages werde ich ihn wieder loben“. „Es wird auch wieder anders“, ist das Credo des Gottesfürchtigen. Das heißt nicht, dass ein Tal nicht auch im wortwörtlichen Sinn eine Zeit des gedanklichen und/oder des emotionalen Tiefs sein kann und darf. Im Tal selbst dürfen es auch die kleinen Geschenke Gottes sein, die mich wieder hoffen lassen. Da spricht dir jemand ein Trostwort zu, an anderer Stelle ist jemand einfach für dich da und hört zu. Und dann ist es Gott, der dir innere Gewissheit schenken will, nicht zu verzagen. Lass Dir helfen, akzeptiere keine Hoffnungslosigkeit. Gott möchte, dass das Gegenteil dein Leben bestimmt. Sei gesegnet mit Hoffnung.

Pastor Moritz Allersmeier