Seid stets bereits, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.  1. Petrus 3,15


Liebe Geschwister und Freunde,

wir kommen vom Osterfest und haben uns erst wieder vergegenwärtigt, weshalb wir uns eigentlich Christen nennen: Jesus ist für unsere Schuld ans Kreuz gegangen und starb, damit wir ewiges Leben haben – eine Hoffnung, die uns niemand nehmen kann, und die uns bestenfalls erfüllt, so wie es der Monatsspruch für den April sagt. Dieses positive Bild der Hoffnung trübt der doch negativ behaftete Begriff der Rechenschaft im Vers etwas, dazu auch noch das Verb „fordern“. Wie so häufig ist es aber unsere sich im Wandel befindende Sprache, die das Verständnis eher erschwert. Modernere Übersetzungen sprechen hier von „Auskunft geben“, wenn uns jemand nach unserer Hoffnung fragt – das klingt schon besser. Das ist der erste Aspekt, der mir bei diesem Vers auffällt.

Immer bereit sein, wenn mich und dich jemand fragt, das ist für mich etwas anderes, als wenn ich und du immer bereit sein sollten, ungefragt von unserer Hoffnung bzw. der guten Nachricht zu berichten. Es war mir schon immer unbehaglich, andere ohne Anlass mit meinem Glauben zu stören, da ja heutzutage dieser eher komisch belächelt oder bestenfalls mit Desinteresse quittiert wird. Warum dann noch ungefragt mit etwas wenig Nachgefragtem losplatzen?

Ich denke, der Vers legt den Fokus auf etwas anderes. Wichtig ist hierbei der erste Teil des Verses 15, den die Macher der Losungen gekonnt weggelassen haben: „Macht Christus zum Herrn eures Lebens.“ Eine weitere Übertragung lautet: „Ehrt vielmehr Christus, den Herrn, indem ihr ihm von ganzem Herzen vertraut.“ Wenn ich oder du das tun, dann stimmt die Ausrichtung, dann passt die Voraussetzung, dann merkt unser Umfeld auch, dass uns etwas erfüllt oder be-geistert und wir gerade in hoffnungslosen Situationen anders gelagert sind. Werden wir darauf angesprochen, fällt es uns leichter, eine Antwort zu geben.

Die Beziehung zum auferstandenen Jesus ist das, was den Unterschied macht. Uns geht es nicht zwingend besser, wir sind nicht erfolgreicher oder vielleicht auch nicht immer glücklicher als unser Jesus-freies Umfeld. Aber wir haben eine Hoffnung, die trägt. Wir sind Zeugen und Botschafter Jesu, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Wir werden gesehen und ja, auch beurteilt. Das sagen auch die weiteren Verse aus dem dritten Kapitel des Petrusbriefs, lesen lohnt sich! Lasst uns so leben, dass wir auf unsere Hoffnung angesprochen werden.

Stefan Klein

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