Wer im Dunkel lebt und wem kein Licht leuchtet, der vertraue auf den Namen des Herrn und verlasse sich auf seinen Gott.

Jesaja 50,10


 

Es gibt Menschen - und ich gehöre da definitiv dazu - die machen lieber alles selbst und am besten allein, als dass sie andere Mitmenschen Dinge erledigen lassen. Oftmals ist es gar nicht die Arroganz zu denken, dass man es selbst eben besser könne als alle anderen, sondern vielmehr der Gedanke: Wenn ich es gleich selbst erledige, dann muss ich es nicht später wieder überarbeiten, verändern, verbessern.

 

Bestes Beispiel: Kochen. Viele Köche verderben den Brei, es gibt immer Hunderte Rezeptvariationen, jeder und jede gibt noch etwas anderes dazu oder lässt eine Zutat weg - nein danke, darauf kann ich gern verzichten. Blöd oder schwierig wird es dann nur, wenn ich an meine Grenzen stoße, im Dunklen tappe und gewisse Dinge eben nicht beherrsche und somit auf andere angewiesen bin. Dann muss ich mich auf andere verlassen (können).

Der Bibelvers für den Monat Dezember passt da sehr gut dazu. Nicht nur, dass er sich thematisch für die dunkle Jahreszeit eignet, auch spiegelt er bildhaft wider, was viele von uns schon erlebt haben. Manchmal wissen wir nicht weiter und sind mit unserem Latein am Ende, uns geht kein Licht auf - es gibt viele Redewendungen, die aufzeigen, wie ratlos wir doch sein können. Was machen wir dann? Verlassen wir uns auf uns selbst oder auf den Rat anderer? Wo suchen wir Hilfe?

Ein Kind fragt dann seine Eltern, weil es gar nicht hinterfragt, ob sie ihm helfen können, es macht das einfach. Ich denke, auch wir sollten so vorgehen und eben unseren himmlischen Vater fragen, ihn (auf)suchen und im Gebet anfragen. Der Bibeltext sagt aber noch mehr aus: Wir sollen Gott auch vertrauen und uns nicht „nur“ auf ihn verlassen. Vertrauen zeigt an, auf wen ich meine Hoffnung setze, wo ich mich sicher fühle und wem ich alles sagen kann. Das sollte Gott sein, nicht wir selbst und in erster Linie auch keine anderen Mitmenschen (was natürlich das Vertrauen ihnen gegenüber explizit nicht ausschließt, es kommt nur auf die Reihenfolge an).

Wenn wir so vorgehen, werden wir feststellen, dass die Dunkelheit bestehen bleiben kann, aber wir dennoch eine Orientierung in ihr haben ähnlich dem Licht des Mondes, der in so mancher klarer Nacht den Weg weist. Gott nimmt nicht immer alles Schwierige und Dunkle weg, aber er gibt uns alles, was wir benötigen, um damit klarzukommen. Wir müssen ihm nur vertrauen und uns ganz auf ihn verlassen.

Stefan Klein