„Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HERR.“  (Sach.2:14)


 Gott kommt zu uns  -  Gedanken zum Monatsspruch für Dezember

Manche Menschen suchen nach etwas Größerem und Bedeutenderem als es in ihrem eigenen Leben zu finden ist. Nach einem Mehr, das ihr Leben bereichert und berührt. Manche suchen aber einfach nur Hilfe und ein Heilwerden ihres kaputt gegangenen Lebens. Sie suchen nach einem Heiland, der wieder Ordnung schafft und das kittet, was zerbrochen ist. So sind wir Menschen auf ständiger Suche. Egal, ob nun religiös, spirituell, zerbrochen, verletzt ... oder nur vage suchend.

 Der lebendige Gott und Heiland kommt uns dabei entgegen. Er sucht uns und will zu uns kommen. So jedenfalls lesen wir es in dem Gotteswort beim Propheten Sacharja. Da wird etwas angekündigt, was in dieser Welt geschehen soll, lange bevor es sich wirklich ereignet. Ein Advent, ein Kommen, wird angesagt, damit es jeder weiß und sich darauf einrichten kann. Damit wir uns darauf freuen und voller Vorfreude darüber fröhlich werden können. Ein Weihnachten, wo der lebendige Gott in Deine und meine Welt kommt, um bei uns zu wohnen.

Zunächst einmal für die „Tochter Zion“, für Israel, das alte Volk Gottes. Aber: „Er kam in sein Eigentum und die Seinen nahmen ihn nicht auf ...“ (Joh.1:11f). Wenn jemand zu mir kommt - auch wenn das überraschend geschieht - ist nur eins nötig: die Tür weit zu öffnen und den Besuch hereinzubitten. Bei einem angemeldeten Besuch bin ich zudem vorbereitet, werde vielleicht sogar die Wohnung putzen, aufräumen und alles schön machen. Bei einer Übernachtung sogar das beste Zimmer herrichten. Der Gast soll sich ja wohlfühlen.

Doch ‚bei dir wohnen‘ beschreibt noch eine andere Art des Zusammenseins: da geht es um einziehen, das Leben miteinander teilen, heiraten, eins werden und alles gemeinsam haben. Der Bräutigam zieht bei der Braut ein - ins Herz, in die Wohnung, in den Alltag, in das ganze Leben. Nicht nur ins beste Zimmer, sondern in alle Zimmer, die ganze Wohnung, das ganze Haus. Alles steht weit offen, denn es geht ja nicht um einen Gast, sondern einen Mitbewohner, einen Wohnungsbesitzer, einen Hausherrn - den HERRN in meinem Lebenshaus.

JESUS, der lebendige und Mensch gewordene Gott, will zusammen mit Seinem himmlischen Vater bei uns wohnen (Joh14:23). Als unser Bräutigam, als HERR unseres Lebens, als Helfer, Retter und Heiland für alle Situationen unseres Lebens. Wo aber Gott selber eingezogen ist und Wohnung genommen hat, da wird diese Wohnung zu einem Tempel Gottes, in dem Seine Kraft, Seine Gegenwart und auch Seine Heiligkeit sichtbar und erfahrbar werden.

Alles das schwingt bei Advent und Weihnachten mit: die Vorfreude auf das Kommen; der Hausputz und das Aufräumen; das Öffnen der Tür zu meinem ganzen Lebenshaus; das Öffnen der Herzenstür für ein gemeinsames Leben Seite an Seite als Braut und Bräutigam. Dort, wo das geschieht, muss dann auch nicht unbedingt im Kalender Advents- und Weihnachtszeit sein. Im Gegenteil. Wo das geschieht, wird jedes beliebige Datum zu einem ganz persönlichen Advent und zu einem Weihnachten, wo Jesus, der HERR und Heiland, zu mir kommt, ich ihm die Tür öffne, ihn einlade und er bei mir einzieht, um bei mir zu wohnen. Genau so, wie es das alte prophetische Wort bei Sacharja angekündigt hat.

Thomas Lehnert