Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen.

Epheser 6,18


 

Diese Woche las ich in einem WhatsApp-Status ein Zitat, das sehr aktuell ist und mich nachdenklich stimmte: Eine Kirche auf ihren Knien ist stärker als eine Armee auf ihren Füßen.  Dazu war ein Bild einer Gemeinde, wo alle Mitglieder niederknieten und beteten.

Gerade jetzt in diesen Zeiten der Verunsicherung und des immer stärker werdenden Eindrucks der Hilflosigkeit angesichts all der Probleme in der Welt ist das unsere stärkste „Waffe“ bzw. Mittel: das (gemeinsame) Gebet. Viele Initiativen haben sich in den letzten Wochen gefunden, u.a. von Johannes Hartl, die sich zum Ziel gesetzt haben, ständig für die aktuelle Situation auf unserer Welt zu beten. Das hat auch historische Wurzeln: Schon der englische Premierminister Winston Churchill veranlasste im Zweiten Weltkrieg, dass rund um die Uhr für Frieden und Bewahrung gebetet würde.

Dranbleiben, Verbindlichkeit, Ausdauer auch bei keinen sichtbaren Fortschritten – das sind alles Dinge, die heutzutage nicht mehr angesagt sind. Gerade deshalb ist der Vers über diesem Monat so passend wie aktuell. Aber wie soll man jederzeit beten? Arbeit einstellen und Hände falten?

 

Der Text meint sicher etwas anderes, denn hier geht es um eine Einstellung bzw. Haltung. Wenn man mit einem (Stoß)-Gebet auf jegliche Situation tagtäglich reagiert, wird man dem Vers schon gerecht, denke ich.  Keinesfalls müssen wir uns absondern, um zu beten; das geht überall und auch in Lagen, wo andere es nicht sehen können. Aber Gott sieht und hört uns ganz gewiss.

Beständiges Beten, Wachsamkeit – und das Gebet für die „Heiligen“, so unser Monatsspruch. Doch wer sind die? Eine moderne Übersetzung nimmt dafür die Umschreibung „alle, die zu Christus gehören“. Wir sollen nicht nur an uns, sondern auch an unsere Glaubensgeschwister denken und in die Fürbitte gehen: Missionare, Haupt- und Ehrenamtliche sowie verfolgte Geschwister überall auf der Welt. Aber auch unsere Mitglieder in der Ortsgemeinde gehören dazu, man muss den Blick gar nicht weit schweifen lassen. Oftmals bekommt man Anlässe für konkrete Gebete oder „Flehen“, wie es der Vers sagt, im persönlichen Gespräch vor oder nach dem Gottesdienst und anderen Gemeindeveranstaltungen mit. Nutzen wir diese nun verstärkt wieder, um auch fortlaufend miteinander zu beten!

Stefan Klein