Gott hat einen hohen Preis für euch bezahlt, deshalb werdet nicht Sklaven von Menschen.

1. Korinther 7,23


Irgendwie schon komisch, dass unser Monatsspruch für Februar von Sklaven spricht und in seinem ursprünglichen Zusammenhang in der Bibel in einem Abschnitt steht, der in meiner Übersetzung mit „Über die Ehe“ betitelt ist.

Da konnte ich mir als bewusst Lediger ein kleines Grinsen nicht verkneifen. „Lebensende mit drei Buchstaben? Ehe!“, dieser alte und zugegebenermaßen flache Witz für Kreuzworträtsel kam mir da sofort in den Sinn. Aber scheinbar denken manche Menschen so, dass die Ehe - vor allem da die Männer - binden würde, um es einmal weniger martialisch auszudrücken.

 

Interessant jedoch ist indes der erste Teil des Verses, denn da lesen wir, dass es nicht um irgendwelche Bünde fürs Leben geht, sondern vielmehr um die Beziehung zu Gott, die letztendlich auch wesentlich entscheidender ist als eine Hochzeit. Mag eine ebensolche kostspielig genug sein, so erinnert uns Paulus in diesem Vers daran, wie ungleich größer der Preis war, damit wir frei sein können. Frei von Sünde, Tod, Verdammnis und Gottesferne. Es mag drastisch klingen, aber es ist eben auch so ernst.

Wir sollten nicht vergessen: Für uns starb Jesus Christus. Das war der hohe Preis, um uns zu erkaufen. Bloß wofür? Wenn wir heutzutage etwas erwerben, dann um es zu nutzen. Nur selten spielt das Motiv „Freude am Besitz“ eine kaufentscheidende Rolle. Ähnlich ist es auch im Verhältnis zwischen Gott und uns. Er hat für uns bezahlt und nun möchte er, dass wir in Freiheit für und mit ihm leben. Dabei sollten wir uns eben nicht mehr an andere Menschen binden, was jedoch keine Absage an Ehen oder Freundschaften bedeutet.

Es geht um etwas anderes; das macht es jedoch nicht unbedingt leichter: Wir machen uns häufig von unseren Mitmenschen abhängig, vor allem von deren Meinung und Urteilen. Beliebt sein, das ist für viele eine bedeutende Kategorie und Aufmerksamkeit die Droge des Selbstdarstellungszeitalters mit sozialen Netzwerken und dortigen Profilen bzw. Konten. Aber auch so, image is everything. Nur gut, dass der Monatsspruch da eine völlig befreiende und gelassen stimmende Botschaft vermittelt: Wir müssen uns nicht abkämpfen mit irdischen Likes und Applausen, sofern wir die Rechnung mit Gott machen. Er hat sie bezahlt, nicht wir. Also sollten wir entsprechend leben - Tag für Tag.

Stefan Klein