Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut.

Matthäus 2,10


Wusstest du, dass es schon in den alten Gesangsbüchern ein Aldi-Lied und ein Mercedes-Lied gibt? („All die Fülle ist in dir“ und „Stern, auf den ich schaue“)? Ich weiß, der Witz hat sooo einen Bart! Aber es war das Erste, was mir zum Monatsspruch eingefallen ist.

Wusstest du, dass es schon in den alten Gesangsbüchern ein Aldi-Lied und ein Mercedes-Lied gibt? („All die Fülle ist in dir“ und „Stern, auf den ich schaue“)? Ich weiß, der Witz hat sooo einen Bart! Aber es war das Erste, was mir zum Monatsspruch eingefallen ist.

Hier kann es sich nicht um den Stern am Auto handeln, über den sich viele Autofahrer freuen und um den sie von anderen beneidet werden. Da es sich um einen Vers aus der Bibel handelt, kann es ja gar nicht um Autos und ihre Halter gehen. Also - um welchen Stern geht es und wer hat ihn gesehen?

Wir müssen schon ein wenig drum herum lesen, um es zu verstehen. Es liest sich wie ein spannender Krimi oder sogar ein Spionageroman. Da gibt es weise Männer, die weit weg vom Ort des Geschehens leben. Es gibt nicht nur keine Autos, es gibt auch keinen Fernseher und kein Internet. Und doch erfahren diese Männer von der Geburt eines besonderen Kindes. Viele, viele Kilometer weit weg von Bethlehem, wo Jesus auf die Welt kam. Sie wissen, dass es sich um den zukünftigen König der Juden handelt. Nie werden wir in diesem Leben erfahren, wie sie dieses Wissen erwarben. Sie wussten es einfach. Ein Stern hat es ihnen verraten. Im Stuttgarter Planetarium ist diesem Phänomen jedes Jahr eine ganze Weihnachtsvorführung gewidmet. Es wurde anscheinend nachgewiesen, dass eine ganz besondere Sternenkonstellation stattfand, Überlappung von mehreren Sternen, die dann als ein ganz besonders hellstrahlender Stern erschien. Nur einmal in der Geschichte, eben damals, als Jesus, der Sohn des Höchsten, geboren wurde.

In der Bibel gibt es viele Stellen, die wir hinterfragen, anzweifeln und zu analysieren versuchen könnten. Ich meine aber, dass es nicht notwendig ist. Sie führen nur zu dem hin, was wichtig ist. Daran sollten wir arbeiten. So auch hier. Die Weisen erfahren von dem neuen König und es ist ihnen wichtig, ihm zu huldigen. So wie es schon davor und eigentlich bis heute üblich ist. Sie nehmen eine weite Reise auf sich, bis sie endlich da ankommen, wohin der Stern sie führte. Und weil ein König im Königspalast zu finden sein muss, gehen sie auch direkt dorthin. Damit beginnt ein Drama, das viel Leid mit sich bringt. Denn der König, Herodes hieß er, weiß noch nichts von seinem "Nachfolger". Aber er spürt, dass es ihm an den Kragen geht. Mit süßer, hinterlistiger Stimme bittet er die Weisen zurückzukommen, wenn sie diesen neuen König gefunden haben, damit er ihm auch huldigen kann. Von wegen!

Nun schaltet sich aber der Vater des wahren Königs der Juden ein, Gott persönlich. Er lässt den Weisen im Traum ausrichten, dass sie auf keinen Fall Herodes den Aufenthaltsplatz verraten dürfen. Durch den hellstrahlenden Stern lässt er sie zwar die heilige Familie finden, aber Herodes erfährt nicht, wo sie sind. Als er endlich merkt, dass er an der Nase herumgeführt wurde, ist es zu spät. Josef, Maria und das Kind, der künftige König der Juden, sind über alle Berge in Ägypten in Sicherheit. Nicht so all die kleinen Jungs bis drei Jahre, die er umbringen ließ.

Die Weisen erreichten ihr Ziel, brachten Jesus wertvolle Geschenke und zogen wieder zurück in ihre Heimat. Wenn sie schon hoch erfreut waren, als sie den Stern sahen, wie glücklich müssten sie erst sein, als ihre Reise so gut und erfolgreich verlief! Was haben sie wohl in ihrer Heimat erzählt? Da man sie "Weise" nannte, hatten sie bestimmt ein hohes Ansehen bei ihren Mitmenschen und standen ihnen gegenüber in Verantwortung, alles zu schildern.

Eine schöne Begebenheit in der Bibel um die Geburt Jesu herum. Aber irgendetwas muss sie doch auch mit uns zu tun haben. Warum sonst wäre sie uns über Jahrtausende überliefert? Dass Jesus geboren wurde, bedeutet, dass wir alle einen Heiland haben, der uns durchs Leben und darüber hinaus begleitet. Warum sollten uns aber die Weisen, die einem Stern folgten, um Jesus zu finden, etwas zu sagen haben? 

Ich sehe es so: Sie lebten in Verbindung mit Gott, davon können wir ausgehen. Und Gott gab ihnen eine Vision, mit der sie zuerst nicht viel anfangen konnten. Könige wurden damals viele geboren. Sie spürten aber, dass es sich um einen ganz besonderen handeln muss. Der helle Stern deutete darauf hin. Ohne zu wissen warum, sind sie ihm gefolgt, fanden, was sie suchten und wurden froh darüber.   

Glauben wir auch an Gott? Und an Jesus, seinen Sohn? Dann sind wir auf einem guten Weg. Aber es könnten Situationen entstehen, in den wir merken, dass Gott uns irgendwohin führen möchte, wo wir noch nie waren. In Situationen, in den wir uns noch nie vorher befanden. Das merken wir nicht unbedingt durch besonders helle Sterne, aber vielleicht durch einen Impuls des Heiligen Geistes in uns, durch Menschen, die die Gabe haben, Gottes Wege im Voraus zu erkennen und uns darauf aufmerksam machen oder durch andere Wegweisungen Gottes. Wie, ist nicht wichtig. Aber ob wir reagieren, das entscheidet über unsere Zukunft. Wären die Weisen dem Stern nicht gefolgt, wäre die Welt nicht untergegangen. Vielleicht hätte sogar die Familie Jesu nicht fliehen müssen. Aber die Weisen hätten sich um ihr Glück gebracht und um das Glück derer, denen sie vom Heiland erzählten. "Unser Stern" zeigt uns möglicherweise einen Weg, der uns gar nicht gefällt, an dem wir sogar vieles auszusetzen haben. Die Welt wird nicht aufhören, sich weiterzudrehen, wenn wir ihn nicht gehen. Aber wir bringen uns selbst um das befriedigende, gute Gefühl, dass wir im Gottes Auftrag unterwegs sind. Und womöglich muss dann Gott andere mit unserer Aufgabe beauftragen, Menschen auf Jesus hinzuweisen, um gerettet zu werden. Folge "deinem Stern" und verlass dich darauf, dass Gott dich an ein gutes Ziel bringen wird. Nur so kannst du erfahren, wie gut sich das hinterher anfühlt, wie erfreut man dann ist. Hoch erfreut!    

Daniela Krentz