Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes wird uns besuchen das aufgehende Licht aus der Höhe, damit es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.

Hesekiel 37,27


Jetzt, wo meine Geschwister Kinder haben, sehe ich erst einmal, wie schwierig und unselbstständig doch die ersten Jahre im Leben eines Menschen sind.

Mein Neffe läuft mittlerweile, dies sogar ziemlich geradeaus, aber sein Papa oder auch die Mama mussten oftmals das Kind halten und an den Händen führen, ein Beinchen vor das andere setzen und so manches Hindernis mit Kissen abdecken oder gleich ganz aus dem Weg räumen. Und siehe da, dem Kind ist nichts geschehen. Diese Beobachtungen erinnern mich an Gott, der für uns ein Vater ist, welcher uns ebenso führt. Der Vers zeigt auf, dass Gott unsere Füße richtet – eine schiere Notwendigkeit, da wir allzu oft in die falsche Richtung im Leben laufen und uns immer mal wieder korrigieren lassen müssen. Ähnlich wie mein Neffe nehmen wir gar nicht wahr, dass Gott vielleicht das eine oder andere Kissen hinlegt, damit wir uns nicht an Kanten stoßen oder fallen. Das bedeutet für mich die Barmherzigkeit aus Vers 78, welche uns als Güte durchs Leben trägt: Wir erleben sie, weil nichts Schlimmes passiert, und selbst wenn wir mit Negativem konfrontiert werden, erleben wir Gottes Gnade und Güte. Jeder und Jede, der und die mit Gott lebt, kann das bezeugen und bestätigen.
Das Licht ist unschwer als Jesus zu verstehen, der selbst von sich sagt, dass er das Licht für diese Welt sei. Licht bringt Klarheit ins Dunkel; dies ist eine Botschaft, die wir viel stärker transportieren sollten. Oftmals erlebe ich im Alltag in ganz verschiedenen Situationen Ratlosigkeit und Überforderung. Vielen sind Gewiss- und Sicherheiten abhanden gekommen, da bleibt dann oft nur dunkle Leere zurück. Der Kompass fürs Leben fehlt, man stolpert von einer Entscheidung zur nächsten und fragt sich manchmal, wie das alles Sinn ergeben soll.
Wie gesagt, das beobachte ich nur. Trotzdem steckt in diesen Versen so viel Ermutigendes drin, dass es doch einen drängt, es laut auszurufen: Es gibt eine Hoffnung, und die Weihnachtszeit weist uns auf den Träger jener hin: Jesus Christus.
Zacharias schloss mit unserem Monatsspruch seine Lobrede auf Gott ab, weil er begriff, dass Hoffnung das Entscheidende ist. Das galt damals vor 2000 Jahren, das gilt auch heute in einer säkularisierten Welt, die nicht nach Gott fragt und oftmals blind den richtigen Weg sucht.
Eigentlich ist es wie heutzutage: Die Menschen fragen und wissen nichts von Jesus, umso mehr ist es unsere Aufgabe, dies zu ändern – Weihnachten und insbesondere Heiligabend bieten da eine gute Möglichkeit.

Stefan Klein